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Das Portal am Veitlbruch und die Maschine im Untersberg

DIE MASCHINE IM UNTERSBERG

 

...Drei dunkle Lastkraftwagen standen in der Nähe vom Veitlbruch und blockierten die Römerstraße. Ein paar Leute sprangen heraus und sperrten die Straße mit einer schnell erbauten Ampelregelung ab. Einige in Feuerwehranzüge gekleidete Männer standen auf der Straße und sperrten so auch den Zugang in den Veitlbruch ab. Strömender Regen ergoss sich vom Himmel und durchnässte das Gewand der vermummten Feuerwehrleute, die jedoch keine waren. Weitere fünf Männer stiegen aus dem LKW und gingen mit einem großen silbernen Behälter, den sie gemeinsam trugen, an den Veitlbruch.

 

Dort fanden sie eine trocknende Stelle in einem provisorischen Zelt, das Stefan mit zwei weiteren Männern im Schnellverfahren aufgebaut hatte. Der Veitlbruch war nun komplett dichtgemacht worden und die vorbeifahrenden Autos wurden von den verkleideten Feuerwehrleuten an der Absperrung vorbeigelotst. Die Ampel hatte jedoch einen kleinen Stau an der Römerstraße erzeugt und eine gestresste Frau des ersten Fahrzeugs an der Ampel stieg aus dem Auto und ging zu einem der bekleideten Feuerwehrleute, um sich zu beschweren. „Weshalb ist hier abgesperrt? Was soll das?“, fragte sie aufgebracht.

 

Doch einer der Feuerwehrleute erwiderte in strengem Ton: „Steigen Sie wieder ins Auto, Sie können gleich weiterfahren.“ Unzufrieden stapfte die aufgeregte Frau wieder zu ihrem Auto und murmelte wütend vor sich hin. Doch nur Sekunden später schaltete die Ampel auf Grün und die Autos konnten weiterfahren. Der Regen wurde heftiger und im Zelt hörte man die zunehmenden Regentropfen schwer auf die Plane aufschlagen. Kühle Waldluft fegte in einer schwachen Brise durch das Zelt hindurch und die Männer mit ihren braunen Regenanzügen standen vor der Blechkiste, die Stefan nun öffnete.

Dr. Braun hob vorsichtig den Orgaletzstein heraus, legte diesen in eine goldene Schale, die er aus einem Koffer entnommen hatte, und sah zu Sebastian hinüber, der voller Staunen auf dieses Objekt starrte. „Stefan, zeig uns jetzt das Portal und den Pyramideneingang, den Herr Spatz erwähnt hat.“

 

„Folgt mir“, erwiderte er und stapfte durch den Regen los in Richtung des Waldes zu seiner Linken. Nach ein paar Minuten waren sie schon am besagten Platz angekommen. Es waren eindeutige Indizien, die auch Jürgen schon hierher verschlagen hatten. Dr. Braun, der die Schale mit dem Stein trug, hatte ein Lächeln im Gesicht. „Ist das hier der Portalplatz beziehungsweise der Eingang in die Pyramide?“

„Ja genau. Hier ist es“, erwiderte Stefan.

 

„Wir müssen das Portal öffnen, sodass, wir Dr. Wegers Vater finden. Er darf den Brief niemals ...“ Er wurde unterbrochen durch Doktor Brauns Lachen. Erstaunt blickte Stefan ihn an. „Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich in das Portal gehen werde?“

„Sie müssen! Uns ist es schließlich untersagt. Wir können nicht hinein!“

„Ihr seid Zeitreisende aus der Zukunft.“

„Das stimmt, jedoch können wir keinen Zeitsprung mehr machen. Unsere Reserven sind aufgebraucht. Es würde zu kompliziert werden, dies jetzt zu erklären.“

Dr. Braun setzt sich auf einen Stein und blickte in den Himmel.

„Ich habe Zeit!“

„Verfluchter Hund!“ Stefan tobte. Doch er hatte keine andere Wahl, nur Dr. Braun konnte den Eingang betreten. Also musste er seine Wut hinunter- schlucken und ihm zumindest das Nötigste erklären. „Wir haben damals erkannt, dass es einer Änderung in der Zeitlinie bedarf, um G. O. aufzuhalten. Wir haben allesamt Neuronenimplantate in uns. Diese ermöglichen der KI einen unbeschränkten Zugriff auf unser Nervensystem! Wir als NTS konnten diese Implantate für einen gewissen Zeitraum außer Betrieb setzen, indem wir die Kerndrüse eines Transmitterlichtes in unserer Welt angezapft haben und so auch Zeitreisen machen konnten.“

Dr. Braun saß immer noch auf dem Stein und wartete. „Dieses Transmitterlicht ist ein Instrument, um die Bestimmungen der Menschen zu steuern und sie gefügig zu machen. Es ist ein Licht- strahl, der mit einer Kernfusion aus dem Inneren der Erde angetrieben wird. Jürgen hat diesen Lichtstrahl gesehen, als er damals im Jahr 2251 war.“

 

Dr. Braun gähnte amüsiert. „Weiter?“

„Es ist diese verfluchte Maschine im Erdinneren, die von den Men- schen erbaut wurde. Eine Zentraleinheit der KI, die sich über den ganzen Weltball gespannt und sich in jedem elektronischen Impuls festgesetzt hat. Wir können diese Zukunft nur ändern, wenn wir den Kern und den Brief vernichten!“

 

Dr. Braun reagierte noch immer nicht und Stefan blickte nachdenklich zu seinen Kollegen. Dann sprach er weiter. „Der Kern! Dr. Weger hat von seinem Vater einen Brief erhalten, in dem die ersten Informationen zu dieser KI verankert sind. Die Nazis hatten damals am Untersberg in diesem Bereich geforscht und haben herausgefunden, dass die Kraft des schwarz-violetten Steins in eine Maschine übertragen werden konnte. Diese Erkenntnisse hat Wegers Vater nieder- geschrieben. Wir müssen diesen Brief finden!“

 

„Ihr? ICH muss – Ihr Weicheier!“, erwiderte Dr. Braun.

 

„Verdammt, Braun, begreifen Sie doch: Wenn wir in dieses Portal treten, überladen wir die Implantate und werden sterben! Dann war doch alles umsonst. Wir sind sowieso schon hier in dieser Zeitlinie gefangen, weil wir zu oft gereist sind. Helfen Sie uns, zu retten, was noch zu retten ist!“

 

Der Regen hörte langsam auf und ein funkelnder Sonnenstrahl erhellte die kleine Lichtung, auf der sie standen. Aus dem Tau der Blätter erhob sich ein mystischer Nebel und die Männer setzten sich auf die Steine, die alle in einem Kreis angeordnet waren.

 

Dr. Braun stellte die Schale mit dem Stein, die er auf dem Schoß gehalten hatte, nun auf den Boden und nahm seinen Rucksack von der Schulter. Rasch öffnete er diesen und holte weitere Utensilien heraus, die er neben die Schale mit dem Stein stellte. Er blickte zu Stefan und lächelte.

„Mit Magie und dem Stein werden wir nun das Portal öffnen.“

 

Quelle: Die Goldene Stadt im Untersberg 4 - Das Vermächtnis der Isais 

 

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