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Die Kalvarienbergkirche in Wels - Das Mysterium des Schädels

Eine Kirche auf einem alten Kultplatz 

Inmitten einer uralten Wohnsiedlung erhebt sich die römisch-katholische Kalvarienbergkirche in Wels, eine Filialkirche der Stadtgemeinde. Ihr barocker Glanz, entfaltet im Jahr 1716 nach den Plänen des Linzer Baumeisters Johann Michael Prunner, ist von besonderem Reiz. Doch hinter dieser Kirche verbirgt sich mehr als nur ihre architektonische Pracht – sie thront auf einem aufgeschütteten Hügel, einst Teil eines Römerwalls.

 

Der Begriff "Römerwall", auch bekannt als Limes oder "Grenzweg", verweist auf die einstige Bedeutung solcher Strukturen zur Raumteilung oder Geländeerweiterung. Dieser Hügel, auf dem die Kalvarienbergkirche majestätisch ruht, erzählt von vergangenen Zeiten und verbindet Geschichte mit Glauben. (1) Kalvarienbergkirchen wie diese wurden entlang von Stationswegen oder Pilgerpfaden errichtet, die Gläubige auf spirituelle Reisen führten. Diese Wege, oft Nachbildungen des Leidensweges Christi mit seinen sieben oder vierzehn Stationen, ermöglichten Pilgern, die Leiden Christi zu beten und zu meditieren. (2) (3)

Der Ort des Schädels

Doch es wird besonders faszinierend, wenn man die gängige Beschreibung solcher Wege genauer untersucht. Die Verbindung zum Golgathaberg, dem Ort außerhalb Jerusalems, an dem Jesus gekreuzigt wurde, wird deutlich. Der Golgatha, auch bekannt als Golgathaberg oder "Schädelplatz", war ein Hügel außerhalb der antiken Stadtmauern Jerusalems. Auf diesem Hügel vollzogen die Römer Hinrichtungen, indem sie die Verurteilten an einem T-förmigen Kreuz, bekannt als Commissa Crux, festbanden. Es war an diesem Ort, gemäß den Evangelien, dass Jesus gekreuzigt wurde, daher erhielt der Golgathaberg den Namen "Ort des Schädels".

Die Bezeichnung "Golgatha" leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet wörtlich "Schädelspitze". So wurde der Ort im Laufe der Zeit als "Schädelplatz" bekannt. Diese Benennung ergibt sich aus der charakteristischen Form des Hügels oder möglicherweise auch aus seiner historischen Verbindung zu Hinrichtungen. Charles Gordon, ein britischer General, argumentierte jedoch, dass die Onomastik von Gordons Kalvarienberg (Gartengrab) durch die Gestalt des Ortes gerechtfertigt sei. Er wies auf eine Ausstülpung an der Wand hin, die einem Gesicht oder einem Schädel ähnelte. Weiterhin zog er eine symbolische Parallele zwischen Jerusalem und einem Skelett: Die Füße des Skeletts würden im Teich von Siloam eintauchen, sein Sitz wäre auf der Esplanade des Tempels, und der Schädel würde auf der Höhe von Gordons Kalvarienberg ruhen. (4) 

 

Diese Interpretationen veranschaulichen die Komplexität der Bedeutung des Golgathabergs und zeigen, wie verschiedene Perspektiven und Interpretationen zur Geschichte und Symbolik dieses Ortes beitragen können. Das Gartengrab, in dem sich Jesus nach seiner Kreuzigung bis zu seiner Auferstehung drei Tage später befand, liegt außerhalb der alten Stadtmauern Jerusalems in der Nähe des Damaskustors und der berühmten „Schädelklippe“.

 

So wird die Kalvarienbergkirche von Wels zu mehr als nur einer religiösen Stätte - sie wird zu einem Zeugnis vergangener Zeiten und spiritueller Reisen, die Geschichte und Glauben verweben.

 

Das Mysterium - Vom Tod bis zur Neugeburt 

Das Mysterium von Golgatha, das sich mit dem Kreuzestod, der Grablegung, der Höllenfahrt und der Auferstehung des Christus vollzog, ist das zentrale Ereignis der ganzen Erd- und Menschheitsentwicklung. Mit ihm fand die eigentliche Geburt des menschlichen Ichs statt. „Ohne das Mysterium von Golgatha hätte das Sibyllentum, das mit den elementarischen Kräften der Erde zusammenhängt, die im Unterbewußten der Seele wirken und in leidenschaftlicher Art sich herausdrängen, über die bewußten Ich-Kräfte gesiegt, hätte die Ich-Kräfte zurückgedrängt. Das Ich wäre der Menschheitsentwickelung verloren gegangen. Als Kraft sehen wir den Christus-Impuls in dem Menschheitsgang wirken, auch ohne daß das menschliche Bewußtsein ihn aufgenommen hat.“ (Lit.:GA 152, S. 97) (5)

 

Das Geheimnis von Golgatha offenbart sich nicht nur in den äußeren Geschehnissen, sondern vor allem in den verborgenen spirituellen Ebenen. Diese mystische Realität muss in ihrer überirdischen Tiefe erfasst werden, wie bereits von Rudolf Steiner in seiner bahnbrechenden Abhandlung "Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums" aufgezeigt wurde.

 

Eine Besonderheit daran sind unter anderem die Schriftzeichen der ,,Golgatha" Plätze die auf eine Besonderheit zu einer möglichen Parallelwelt" hinweisen (Nähere Beschreibung zu Golgatha und dem Wissen aus den Geheimbünden zu einer Parallele siehe in meinem Buch ,,Die Goldene Stadt im Untersberg 3)

Eine Geomantische Besonderheit !

Besonders faszinierend ist die Tatsache, dass die Kalvarienbergkirche in Wels an einem Ort errichtet wurde, der einst an der Grenze des römischen Gebiets lag. Diese Lage ist keineswegs zufällig, sondern wurde bewusst gewählt. Es ist bekannt, dass solche Grenzgebiete eine besondere energetische Qualität besitzen, die es ermöglicht, die Schattenseiten des Selbst zu erkunden und zu transformieren. Dies wurde unter anderem von den Kelten, Bajuwaren oder auch Merwoniner auf allen Kultstätten gelebt und von den Römern übernommen. 

 

Es scheint, als ob die Erbauer der Kirche diese subtilen Energien erkannten und den Ort gezielt auswählten, um eine spirituelle Erfahrung zu fördern, die über die bloße Architektur hinausgeht. Es ist gut möglich, dass sie die tiefe symbolische Bedeutung dieses Ortes verstanden haben, der es den Gläubigen erlaubt, sich ihren inneren Konflikten und Herausforderungen zu stellen, während sie gleichzeitig nach spiritueller Erlösung streben. Diese Erkenntnis wirft ein neues Licht auf die Kalvarienbergkirche und ihre Verbindung zu einem Ort der inneren Transformation und spirituellen Reife. Es lässt uns darüber nachdenken, wie die Weisheit vergangener Zeiten in die Auswahl heiliger Stätten eingeflossen ist und wie diese Orte auch heute noch eine Quelle der Inspiration und des Wachstums sein können. Nähere Beschreibungen zu den Merowingern und Dingen die nicht gesagt werden dürfen aus Wels in meinem Buch ,,Was nicht gesagt werden darf")

 

Quellen:

(1) W. Gebert: Limes. Untersuchungen zur Erklärung des Wortes und seiner Anwendung. In: Bonner Jahrbücher. Band 119, Nr. 2, 1910, S. 158–205.

(2) https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kalvarienbergkirche

(3) https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stationsweg

4) https://de.frwiki.wiki/wiki/Golgotha

(5) https://anthrowiki.at/Mysterium_von_Golgatha

https://www.dioezese-linz.at/institution/9361/schmoekern/2021/gallery/36070.html

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